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Unser Rückblick auf 2020

Das war ein sehr spezielles Jahr für uns alle. Ein Jahr das uns vor gesellschaftliche, geschäftliche und private Herausforderungen stellte. Die letzten Monate liessen uns die unterschiedlichsten Emotionen durchleben. Für uns fühlt es sich fast so an, als ob das Jahr, bevor es überhaupt richtig begonnen hat, nun bereits zu Ende geht. Bei der Erstellung unseres Jahresrückblicks, wurde uns nochmals bewusst, für wie vieles wir dieses Jahr trotz der Herausforderungen und Einschränkungen dankbar sein dürfen.


Melika Sghiar vom CARPASUS team hat René, Gründer und Kopf hinter dem Brand ein paar Fragen gestellt und einen Rückblick von 2020 erstellt.

Lesezeit: 5 Minuten

René, was war die grösste Herausforderung für CAPRASUS im Jahr 2020?

René: Es wird niemanden überraschen, dass auch für uns die grösste Herausforderung seit März, die Covid-19 Situation ist. Wie alle anderen hatten wir auf einmal mit einer enormen Unsicherheit zu kämpfen. Der Lockdown kam kurz bevor wir unsere Frühlingskollektion von den Lieferanten erhalten hatten. Die meisten Händler*innen konnten wir noch beliefern. Einige wollten zuwarten mit der Lieferung oder waren bereits geschlossen, als wir versenden wollten. Wir wussten zu dem Zeitpunkt nicht wie die Situation in den nächsten Monaten aussehen würde. Würden wir die hergstellten Hemden ausliefern können?Wie lange würden unsere Produzenten liefern können? Können wir den Brand weiterführen? Fragen dieser Art schwirrten in unseren Köpfen.

 

Die Welt war im Januar noch in Ordnung, als wir unsere Hemden an der NEONYT Messe in Berlin präsentierten. Ein paar Wochen später stand sie kopfüber.



Gab es denn auch einen Moment der Verzweiflung?

Davon gab es schon ein paar Momente. Insbesondere in Portugal wirkten sich die lokalen und weltweiten Einschränkungen und Schutzmassnahmen stark auf die Produzenten aus. Sie hatten generell weniger Aufträge, Materialieferungen verzögerten sich, teilweise kamen Beschäftigte aus Angst oder weil sie wegen geschlossenen Schulen ihre Kinder betreuen mussten, nicht zur Arbeit oder die Produzenten stellten ihre Produktionen von Hemden auf Masken und anderes medizinisches Material um. Uns war es zunächst nicht mehr möglich unsere Lieferanten in Portugal zu besuchen, was die Kommunikation und Koordination der Hemdenherstellung erschwerte.

Einer unserer Lieferanten sah sich im Sommer nicht mehr in der Lage unsere Herbstkollektion herzustellen, was mich schon leer schlucken liess. Seit diesem Jahr arbeiten wir mit einer Agentin in Portugal, die unsere Produktionen koordiniert. Mit ihrer Hilfe konnten wir zum Glück relativ schnell zwei alternative Lieferanten finden, die schlussendlich einsprangen und mit denen wir auch in Zukunft zusammenarbeiten werden.

 

 Die weltweiten Lieferketten waren wegen der Covid-19 Krise und der Massnahmen vieler Regierungen stark unter Druck. Wir konnten weniger als gewöhnlich zu unseren Lieferanten reisen. Mit der Hilfe unserer Agentin Anabela in Portugal, konnten wir jedoch alle unsere Produktionen und Lieferungen erfolgreich koordinieren.

 

Lass uns nun von dem einen Extrem in das andere Wechseln. Gab es den nebst solchen Moment der Verzweiflung auch Glücksmomente?

Das auf alle Fälle. Ich möchte unbedingt festhalten, dass wir trotz aller Herausforderungen sehr dankbar und optimistisch sein dürfen. Einerseits konnten wir im Gegensatz zu vielen anderen dank unseres Onlinekanals während der Lockdowns weiter unsere Hemden verkaufen. Wir erhielten einen grossen Zuspruch unserer Stammkunden und Stammkundinnen. Insbesondere unsere Leinenkollektion und Flanellkollektionen sind sehr gut angekommen. Wir können sehr dankbar sein, dass unsere Zusammenarbeit mit unseren Händler*innen so gut funktioniert, wir alle Vorbestellungen ausliefern konnten und wir dieses Jahr viele neue Kooperationen anfangen konnten. Generell spüren wir, dass die Themen Nachhaltigkeit, Lokalität und Transparenz immer wichtiger werden Es sind wundervolle Momente, wenn man sieht wie Menschen zusammenhalten und sich unterstützen und sich für eine positive Zukunft engagieren.

Unsere Herbst/Winter Kollektion mit zahlreichen Flanellhemden in diversen Designs kam bei unseren bestehenden und vielen neuen CARPASUS Fans sehr gut an!

Über CARPASUS wurde 2020 in diversen Magazinen und Zeitschriften berichtet.

Von diesen soeben erwähnten Glücksmomenten, gibt es darunter auch das eine grosse Highlight?

Was mir als erstes in den Sinn kommt, ist dieser bereits erwähnte Zuspruch und die Loyalität, welche wir von bestehenden Kunden und Kundinnen bekommen haben. Zudem haben wir gespürt, dass sich unser Brand herumspricht und wir mit unserem Angebot immer mehr Menschen erreichen. Das hat sogar dazu geführt, dass wir in diesen schwierigen Zeiten weiter wachsen konnten. Das ist natürlich wahnsinnig schön. Wir sind dankbar und demütig zugleich, weil wir wissen, dass es nicht allen so geht.

 


Das CARPASUS Fotoshooting Team nach dem erfolgreichen Shooting für die kommende Frühling/Sommer Kollektion 2021.



Kannst du uns noch einen Blick in die Zukunft von CARPASUS geben?

Für uns ist klar, dass wir unsere Vision einer nachhaltigen Mode- und Textilproduktion weiter vorantreiben wollen. Wir möchten unser Sortiment an Hemden pflegen und ausbauen und mit unserem Angebot mehr Kundinnen und Kunden in der Schweiz und im Ausland erreichen. Wichtig ist mir, dass wir unser eigenes Tun auch stetig hinterfragen und Wege suchen und finden, wie wir unsere Produkte noch nachhaltiger gestalten können. Da gibt es auch bei uns noch Potential.

 

Dank dem Einsatz von rund 400kg Bio-Baumwolle und 200kg Bio-Leine anstatt konventioneller Materialien konnten wir Wasser und Pestizide einsparen.

Zum ersten Mal haben wir recycelte Bio-Baumwoll-Garne für unsere Stoffe eingesetzt. Damit können wir den Bedarf an neuen Fasern reduzieren.

Unsere Hemden wurden dieses Jahr erstmals in wiederverwendbaren Polybags an unsere Händler*innen geliefert. So bleiben die Hemden geschützt und wir tragen zur Reduktion des Plastikverbrauchs bei.
Wir haben dieses Jahr Kundinnen und Kunden in 18 Ländern beliefert.

 

Vielen Dank René für den kurzen Rückblick. 

Gerne möchte ich mich im Namen von CARPASUS bei allen unseren Kundinnen, Kunden und Partnern herzlichst bedanken. Vielen Dank für die Unterstützung, für die Solidarität, die Treue und für das Vertrauen. Wir freuen uns sehr über das wachsende Interesse an CARPASUS und die Unterstützung unserer Vision. Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr und hoffe ganz fest, dass das Jahr 2021 viel Gutes für uns alle bereit hält.



Bleibt gesund,
René und das CARPASUS Team

 

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